Speed Queen in vielen Rennen
April 7, 2025
April 7, 2025

Arbeit ist keine Schande – Arbeit ist Selbstbestimmung

Nur wenige deutsche Schauspielerinnen der letzten Jahrzehnte können auf eine ähnliche Karriere zurückblicken wie Veronica Ferres. In Filmen wie «Rossini» war die heute 59-Jährige das grosse Sexsymbol, mit Serien wie «Die Manns» bestätigte sie ihren Ruf als seriöse Charakterdarstellerin und als sprichwörtliche Powerfrau produzierte sie hochkarätige internationale Filme, in denen sie zum Teil als Darstellerin mitwirkte. Gleichzeitig ist sie weiterhin eine feste Grösse im deutschsprachigen Fernsehen – etwa in der aktuellen RTL-Serie «Alpentod».

Veronika Ferres

Nur wenige deutsche Schauspielerinnen der letzten Jahrzehnte können auf eine ähnliche Karriere zurückblicken wie Veronica Ferres. In Filmen wie «Rossini» war die heute 59-Jährige das grosse Sexsymbol, mit Serien wie «Die Manns» bestätigte sie ihren Ruf als seriöse Charakterdarstellerin und als sprichwörtliche Powerfrau produzierte sie hochkarätige internationale Filme, in denen sie zum Teil als Darstellerin mitwirkte. Gleichzeitig ist sie weiterhin eine feste Grösse im deutschsprachigen Fernsehen – etwa in der aktuellen RTL-Serie «Alpentod». Dabei musste sie männliche Machtstrukturen aufbrechen, aber ihre Lebenseinstellung ist nicht von Verbitterung, sondern von souveräner Gelassenheit geprägt.

SETTEDONNA: Frau Ferres: Sie haben momentan ein Projekt nach dem anderen am Start – als nächstes die «Alpentod»-Krimis, die zu einer ganzen Reihe ausgebaut werden sollen. Kommen Sie überhaupt noch zur Ruhe?

Veronica Ferres: Sie fragen mich genau zum richtigen Zeitpunkt. Denn ich komme gerade aus einem wunderschönen Urlaub, habe einfach nur die Zweisamkeit genossen und ausgespannt, um den Kopf freizubekommen.

Lässt sich diese Zweisamkeit so ohne weiteres organisieren? Ihr Mann Carsten Maschmeyer (Anm. der Redaktion: Deutscher Unternehmer, Investor, «Die Höhle der Löwen», und Buchautor) ist ja vielbeschäftigt.

Das ist alles nur eine Frage der Kommunikation und Koordination. Man muss einfach die gemeinsamen Terminpläne aufeinander abstimmen. Vermutlich brauchten Sie diesen Urlaub auch, um sich von dem Schock der Brandkatastrophe von Los Angeles zu erholen, wo Sie ein zweites Domizil haben.

Ja, da haben wir sehr viel Zerstörung gesehen. Auch wenn unser Haus unbeschadet davon kam, waren wir mittendrin und sind evakuiert worden. Das war schon sehr beängstigend.

Da ist das Umfeld der «Alpentod»-Krimis doch etwas gemütlicher. Oder sind Sie jemand, der sich in den Bergen nicht wohl fühlt?

Ich bin ein absoluter Bergmensch. Ich liebe sie nicht nur beim Skifahren, sondern mag es, ihre Natur mit ihrer Schönheit und auch Rauheit zu erleben. In den neuneinhalb Drehwochen habe ich jeden Tag dieses gewaltige Panorama der schneebedeckten Berge vor mir gesehen. Das war ein Geschenk. Gleichzeitig hat deren Urgewalt aber auch etwas Bedrohliches.

Was war Ihr intensivstes Bergerlebnis?

Das Schlimmste war, als ich einmal auf einem Sessellift 90 Minuten steckengeblieben bin. Es ging senkrecht nach unten und wackelte ewig. Ich wusste nicht, ob ich da jemals heil herauskomme. Das war schon sehr nervenaufreibend. Das Gute und Beruhigende dabei war: Ich war nicht allein in dieser brenzligen Situation. Man konnte also zusammen reden und sich gegenseitig trösten. Wenn der eine gerade einen seelischen Tiefpunkt erreichte, befand sich der andere in einem Hoch und steckte den «Mithängenden » mit seiner Stimmung an, und umgekehrt.

Mit welcher Einstellung gehen Sie sonst an Herausforderungen heran – zum Beispiel, wenn Sie es mit übereifrigen jungen Kollegen zu tun haben so wie Ihre Figur in diesen Filmen?

Mit Gelassenheit und mit Humor. Humor ist die Brücke zu ganz vielen Dingen. Wenn man einen guten Humor hat und vor allen Dingen über sich selbst lachen kann, dann lachen die anderen erstmal über einen mit, und im nächsten Schritt können sie auch über sich selbst lachen.

Aber manche Menschen scheinen sehr verbohrt zu sein und nehmen sich selbst zu ernst. Was machen Sie bei denen?

Solche Menschen haben bei mir gar keine andere Chance, als sich zu ändern. Ich fange dann an, über mich Witze zu machen. Wie schon gesagt, dann lachen sie über mich und irgendwann lachen sie eben auch über sich … und beginnen sich zu öffnen.

«HUMOR IST DIE BRÜCKE ZU GANZ VIELEN DINGEN.»

— Veronika Ferres

Mehr zu diesem Bericht können Sie in der aktuellen Print Ausgabe lesen.

Text / Foto:

TEXT: RÜDIGER STURM
BILDER: MANFRED BAUMANN
MAKE UP: NELLY BAUMANN
MANFREDBAUMANN.COM